Hypermobilität

 

 

Bei der Hypermobilität oder Instabilität kommt es zu einer Vergrößerung der aktiven und passiven Range of Motion eines Gelenkes, bei vermehrtem Joint Play. Verursacht durch unzureichende Fixation oder Stabilisation zweier Gelenkflächen unteranderem durch überdehnte oder verlängerte Ligamente, Koordinationsstörungen in Verbindung mit und ohne einer Schwäche der Gelenk stabilisierenden Muskeln oder Lockerung der Gelenkkapsel.

Gradeinteilung:

  • Geringe Hypermobilität meist ohne Schmerzen
  • Hypermobilität mit und ohne Schmerzen
  • Instabilität mit und ohne Schmerzen

Einteilung der Hypermobilität:

Konstitutionelle Hypermobilität

  • Bei Kindern - meist normal und verliert sich am Ende der Wachstumsphase
  • Asthenikern
  • Adipösen in Verbindung mit Bindegewebsschwächen

Gewollt erworbene Hypermobilität

  • Zum Beispiel bei Leistungssportlern bei bestimmten Sportarten (Sperrwerfen, Ringen, Kunstturnen, Schlangenmenschen usw.)

Ungewollte erworbene Hypermobilität

  • Verändertes Bewegungsmuster in Verbindung mit einer schlechten Koordination
  •  Langandauernde Fehlhaltungen
  • Hormonelle Einflüsse z.B. während der Schwangerschaft
  • Nach Traumata oder Frakturen z. B. bei einem Schleudertrauma
  • Infolge von Infektionen
  • Spondylolisthesis
  • Kompensatorisch arbeitende Gelenke infolge
    • angeborenen und erworbenen morphologischen Veränderungen z.B. einer Ankylose oder eines Blockwirbels
    • infolge Gelenkblockierung oder Muskelverkürzungen
  • An den Übergangsregionen der Wirbelsäule ebenfalls aus kompensatorischen Gründen
    • Zervikothorakaler-Übergang
    • Thorakolumbaler-Übergang
    • Lumbosakrale-Übergang
  • Bei  Rheumatikern gerne C1/C 2
  • Ebenfalls anfällig ist das Niveau C4/5

 

Blockierung

Hypermobilität

Schmerz

Pseudoradikulär

Pseudoradikulär

Muskulatur

verspannt

verspannt

Bindegewebe

verquollen

verquollen

regionale Bewegung

keine Aussage

evtl. eingeschränkt

keine Aussage

evtl. vermehrt

segmentale Bewegung

eingeschränkt

vermehrt

Druckschmerz

deutlich

deutlich

Folgen der Instabilität im Arthron:

  • Überlastung der Gelenkfläche in Endstellungen
  • Gestörte Koordination durch asymmetrische Spannungen im Kapsel-Band-Apparat mit Verlagerung der Bewegungsachse und gestörter Propriozeption
  • Hypertonus der Gelenkstabilisatoren mit Insertionstendopathien als Kompensationsversuch
  • Geringere Belastbarkeit durch unökonomischen Bewegungsablauf
  • Schnellere Ermüdung des Gelenks durch erhöten Energiebedarf und unphysiologischen Belastungsspitzen
  • Oft begleitet von Blockierungen durch Störung des segmentalen Spannungsgleichgewichts infolge von Tonusverlust der segmentalen kleinen Muskeln und Störungungen des Bandapperates bei Verschmälerung des Zwischenwirbelraumes aufgrund von degenerativen Prozessen.

 

Therapieplan bei Hypermobilität
Wird eine Hypermobilität festgestellt, ist eine Mobilisierung mit oder ohne Impuls kontraindiziert. Eine genaue Aufklärung des Patienten mit einem geeigneten Heimprogramm sollte auf jeden Fall erfolgen.

Aktive Maßnahmen

  • Mobilisation hypomobiler Gelenke zur Behebung der kompensatorischen Hypermobilität
  • Stabilisation durch Trainieren der relevanten stabilisierenden Muskulatur in Bezug auf Kraft und Ausdauer
  • Verbesserung von Koordination und ablaufenden Bewegungsmustern

Passive Maßnahmen

  • Immobilisation und Stabilisation durch Taping, Bandagen, Mieder usw.
  • Gipsverbände
  • Chirurgische Eingriffe
  • Sklerosierung
 
           

 

 

Praxis für Naturheilkunde Physio- und Osteopathie

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