Das Überlastungsbecken

 

 

Das horizontale Becken (Abb.) wird von Gutmann als Überlastungsbecken bezeichnet:

Das Promontorium liegt tief im Becken; der Winkel zwischen der Dorsalkante des Kreuzbeins und der Horizontalen beträgt hier 15 bis 30° und der Neigungswinkel der Sakrumdeckplatte

Hier hat natürlich der letzte Lendenwirbelkörper seine typische Trapezform. Er ist wie die schmale letzte Bandscheibe dorsal flacher. Die Querfortsätze des letzten Lendenwirbels sind kräftig entwickelt, nicht selten sogar als Massa lateralis.

Die Ligg. iliolumbalia sind mächtig und ziehen von den Beckenkämmen abwärts zum fünften Lendenwirbel.

Die Bandscheibe L4/5 liegt unterhalb der Verbindungslinie beider Beckenkämme.

In der Seitenaufnahme im Stehen projiziert sich das Hüftgelenk hinter das Kopf- und Promontoriumlot. Die hinteren Anteile der Beckenkämme mit den Spinae iliacae posteriores superiores überragen das Kreuzbein beträchtlich nach dorsal, da dieses relativ weit ventral im Beckenring liegt.

Im Sinne der »Mastverspannung« ist der Hebelarm der Rückenmuskulatur lang, der der Bauchmuskulatur ungünstig kurz.

Die klinisch wichtigsten Folgen dieser Beckenform sind, wie schon die Bezeichnung ausdrückt, eine Überlastung der Lumbosakral-, Hüft- und auch Kniegelenke und eine erhebliche Neigung zu Blockierungen in den iliosakralen und lumbosakralen Gelenken. Durch die lumbale Hyperlordose entsteht das Baastrupsche Phänomen. Bei der Beurteilung von Röntgenbildern müssen wir auch hier mit den beschriebenen Besonderheiten rechnen. Wir interessieren uns dabei vor allem für die statische Kompensation, d. h., ob Kopf- und Basislot schon vor oder noch hinter der Hüftgelenkquerachse liegen.

 
           

 

 

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